Mittwoch, 16. Januar 2013

[grün informiert] Tierschutz-Label "Für mehr Tierschutz"

Ihr Lieben!

Ein Grund, weswegen ich mich bewusst für die vegetarische Lebensweise entschieden habe, ist die Art und Weise, wie Tiere gezüchtet, behandelt und geschlachtet werden. Meist stammt das leckere Schnitzel aus dem Supermarkt ja doch aus einem Massenzuchtbetrieb, wo die Tiere eingezwengt und unter unwürdigen Lebenbedingungen vor sich hinvegetieren, bis ihnen jemand den sogenannten Gnadenschuss gibt. 
Sicherlich ist eine Art und Weise gegen solche Verhältnisse zu kämpfen, komplett auf Fleisch zu verzichten. Da dies aber nicht jeder Mensch bereit ist zu tun, ist es wichtig, zumindest an den Bedingungen der Haltung etwas zu verändern.
Ein Schritt in diese Richtung hat nun der Deutsch Tierschutzbund getan, indem er das neue Label "Für mehr Tierschutz" auf den Weg gebracht hat. 

Dieses Label soll weder zum Fleischkonsum anregen, noch irgendetwas beschönigen. Es ist als eine Art Anreiz für die Unternehmen gedacht, um endlich Tiere besser zu behandeln, und gleichzeitig als Orientierung für die Verbraucher, die anhand des Siegels endlich mehr Transparenz in Sachen der Haltung erringen können und sollen. Hier ein Zitat aus den FAQs des Tierschutzbundes zu diesem Thema:

"Das Label soll dem Käufer weder einen Kaufanreiz bieten noch ihn von seiner Verantwortung als Konsument freisprechen. Der Deutsche Tierschutzbund steht dafür, jedes einzelne Tier um seiner selbst willen zu schützen. Solange jedoch die Gesellschaft die Zucht, die Haltung und den Tod von Tieren zu Ernährungszwecken als vernünftigen Grund akzeptiert, gilt es, alle Möglichkeiten auszuschöpfen, die Situation der Tiere zu verbessern. Daher unterstützt der Deutsche Tierschutzbund auch kleine Schritte in die richtige Richtung, um zeitnah voranzukommen. Die grundsätzlichen und hohen Tierschutzforderungen, für die der Deutsche Tierschutzbund mit aller Kraft eintritt, bleiben davon unberührt. Mit dem Label sollen erste Schritte in Richtung für ein "Mehr an Tierschutz" auf den Weg gebracht werden. Es soll den Verbraucher sensibilisieren, informieren, ihm ein Entscheidungsinstrument für oder gegen mehr Tierschutz an die Hand geben und ihn letztendlich in die Pflicht nehmen. Das Ziel ist, mit diesem Einstieg möglichst schnell Verbesserungen in der landwirtschaftlichen Produktion zu erreichen. Doch unabhängig von dem Engagement des Deutschen Tierschutzbundes, hohe Tierschutzstandards in der landwirtschaftlichen Produktion durchzusetzen, sieht der Verband die fleischlose Ernährung als größten Schritt in Richtung Tierschutz und wird die vegane und vegetarische Lebensweise auch weiterhin propagieren und unterstützen." 

Wie funktioniert dieses Label nun also?
Es wird in zwei Stufen vergeben, für die sich die Unternehmen bewerben können. 
 
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Die erste Stufe (Einstiegsstufe, 1 Stern) wird als eine Art Anreiz vergeben, damit auch bereits erste Bemühungen in die richtige Richtung belohnt und gewürdigt werden. Die zweite Stufe (Premiumstufe, 2 Sterne) ist allerdings das eigentlich angestrebte Ziel. 
Kriterein, die im Rahmen dieses Labels beurteilt und verändert werden sollen, sind bei sowohl Stufe 1 als auch Stufe 2 beispielsweise die Platzgestaltung und Haltungsbedingungen während der Mast, sowie auch die Transport- und Schlachtzustände, welche laut Tierschutzbund beim Bio-Siegel nicht miteingeschlossen sind. Auch die Futterqualität soll mit dem Ziel der genveränderungsfreien Kost verbessert werden, ähnlich wird auch die medikamentöse Behandlung stark reglementiert. 
Im Moment ist die Zielgruppe Masthuhn- und Mastschweinebetriebe. Sie soll aber im Laufe der nächsten Zeit auf die komplette Bandbreite der landwirtschaftlich genutzten Tiere ausgeweitet werden. 

Die Produkte mit den Zertifikaten sollen ab jetzt (Mitte Januar 2013) in die Läden kommen. 

Ich persönlich denke, dass ein solcher Schritt längst überfällig war und es gut ist, dass er nun endlich getan wird, wenn gleich auch die Kritik, dass eine drohende Fülle an neuen Labels den Sinn dieses einen Zertifikats wieder verfälschen und unterwandern könnte, sicherlich berechtigt ist. Aber nur deswegen sollte diese Idee nicht verworfen werden. Es wird Zeit, dass man sich an dieser Stelle einsetzt und endlich die Umstände verbessert.
Wollen wir nur hoffen, dass das alles nicht nur wieder schöner Schein und Augenwischerei ist...

Weitere Informationen findet ihr auf der Tierschutzbund-Seite
 
 

1 Kommentar:

  1. Der Schritt war wirklich viel mehr als längst überfällig, aber ich freue mich das überhaupt mal etwas in diese Richtung passiert!

    Liebste Grüße, die Maja.

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